PROJEKTBESCHREIBUNG
Viele Kinder in Brasilien leben auf der Straße – ohne Aufsicht, weil ihre Eltern entweder arbeiten, um für den Unterhalt zu sorgen, oder mit den Problemen ihres eigenen Lebens überfordert sind. Diese sind beispielsweise Armut, Drogen- oder Alkoholsucht, kaputte Familien. Die Kinder wachsen ohne Perspektive auf. In den Favelas, wie die brasilianischen Armenviertel genannt werden, gibt es unzählige solcher Kinder, um die sich tagsüber niemand kümmert. Für diese Kinder wurden in Kooperation mit einigen Gemeinden der Pioneira, dem verantwortlichen brasilianischen Baptistenbund, Sozialzentren in Ijuí und Cotia eingerichtet. Sie werden zum Zufluchtsort für viele Kinder und Jugendliche. Dort werden sie gut versorgt, liebevoll betreut und gefördert.
Der Tagesablauf im Sozialzentrum wiederholt sich täglich: Die Morgengruppe beginnt mit einem guten Frühstück, danach werden die Zähne geputzt. Dann gibt es eine Andacht und anschließend verschiedene Spiel- und Lernangebote wie: Computerstunden, Volley- und Fußball, Kochen, Mathe-Nachhilfe, Englisch, Musik. Bevor sie gehen, gibt es ein leckeres und ausgewogenes Mittagessen. Die Nachmittagsgruppe hat das gleiche Programm und endet mit einem herzhaften Imbiss vor dem Nach-Hause-Gehen. Häufig sind Kinder, die neu ins Programm aufgenommen werden, offensichtlich unterernährt. Aber schon nach einigen Monaten im Sozialzentrum geht es ihnen viel besser.
Den Familien wird Gesundheitsfürsorge und bei Bedarf auch professionelle Sozialhilfe angeboten. So bekommen die Kinder ganzheitliche Hilfe inmitten ihrer prekären Lebensumstände. Die Mitarbeiter besuchen die Familien der Kinder regelmäßig zu Hause und schauen, in welchem Kontext sie leben. So können sie konkrete Hilfe für ihre Nöte anbieten und die Kontakte intensivieren. Manche Eltern können es kaum fassen, dass es Menschen gibt, die sie unterstützen und ihnen helfen wollen.
Die Kinder und ihre Familien bekommen eine Chance, das Evangelium, gute Werte und ein strukturiertes Leben kennenzulernen. Über die Kinder kommen häufig auch die Familien zu den Gottesdiensten der Gemeinden, in denen viele von ihnen auch ein geistliches Zuhause finden.