Lassen wir den Sahel ergrünen!
Die Region Extrême-Nord ganz im Norden Kameruns leidet seit Langem unter der Ausbreitung der Sahara. Gegen den Verlust von Boden, Artenvielfalt und landwirtschaftlicher Nutzfläche sind enorme, lebenssichernde Anstrengungen notwendig. Seit über 40 Jahren setzt das Projekt Sahel Vert der Wüste eine natürliche Lösung entgegen. In Dagaï ist eine für die Region einmalige Allee aus Bäumen entstanden. Nun wird das Projekt auf andere Dörfer ausgeweitet und in den nächsten Monaten sollen mehr als 20.000 Bäume und Wildhecken gepflanzt werden.
Das Ökosystem Sahel stabilisieren
Der Bezirk Mayo-Louti in Kamerun verbindet den Tschad im Osten mit Nigeria im Westen und grenzt zugleich an die äußerste Nordregion Kameruns. In dieser Region wird das schon lange bestehende Projekt ausgedehnt. Ziel sind die Bewahrung der Artenvielfalt und des Ökosystems. Die Pflanzen reduzieren den CO2-Gehalt in der Luft, regulieren den Wasser- und Wärmehaushalt des Ökosystems und spenden wertvollen Schatten. Mit der Ausdehnung des Pflanzungsprojekts von Dagaï ins südwestlich gelegene Mayo-Louti will der Kameruner Baptistenbund UEBC (Union des Églises Baptistes du Cameroun) die von Landwirtschaft lebende, multikulturelle und multireligiöse Bevölkerung Nordkameruns im Kampf gegen die Degradation und Erosion des Bodens nachhaltig unterstützen. So wird Mangelernährung, Verarmung und Krankheiten aufgrund von schlechter Wasserqualität nachhaltig bekämpft.
Schulungen vermitteln Wissen
Darüber hinaus werden die beteiligten Menschen darin geschult, natürliche Düngemittel einzusetzen und die Artenvielfalt zu bewahren bzw. wiederherzustellen. In Baumschulen werden Techniken der Baumpflanzung und Wiederaufforstung vermittelt. In Kooperation mit den Baptistengemeinden werden in dieser Region mehr als 20.000 Bäume auf insgesamt 33 Hektar Boden gepflanzt. Die Baptistenkirchen sind die Zentren für Schulungen, Multiplikation und Ausgangspunkte der Pflanzaktionen.
Erhöhtes Engagement – mehr Pflanzen
Seit Januar 2021 ist das Projekt mit der genannten räumlichen Ausweitung neu gestartet. Unter Leitung von Jonathan Woulkam, der sich seit Jahren in diesem Bereich qualifiziert hat, werden zunächst Menschen in Leitungsverantwortung und diejenigen geschult, die die Pflanzaktionen starten und begleiten. Hunderte Setzlinge sind bereits gepflanzt, die Baumproduktion hat begonnen und Schulungen wurden in mehreren Dörfern durchgeführt. Langfristig werden die Menschen in den Dörfern dann von Expertinnen und Experten beraten und technisch unterstützt. Dauerhaft sind dann die Sensibilisierung der Bevölkerung, die Verteilung der Jungbäume und eine kontinuierliche Wiederaufforstung geplant.