Peru: Vielfältiger Dienst an den Menschen
Es ist ein Kernanliegen unserer Mission, neue Gemeinden zu gründen, Menschen mit dem Evangelium zu erreichen und Frauen und Männer theologisch auszubilden. Seit 1983 ist Adrián Campero unser „Apostel“ unter den Ketschua. Er wirkte daran mit, die Gute Nachricht in der Sprache der Ketschua durch Radiosendungen und ein eigenes Bibelseminar zu verkündigen. Zusätzlich entstanden eine Sammlung von Ketschua-Liedern, Evangelisations- und Schulungsmaterialien. Jedes Jahr entstehen weiterhin neue Gemeinden. Wir stellen zwei Gemeinden vor.
Region Jimbe – buchstäblich ans „Ende der Welt“
In der Region Jimbe gibt es schon seit einigen Jahren eine Gemeinde in Miraflores. Der Ort selbst wurde in den 1980er Jahren gegründet. Vor allem Viehbesitzer aus dem Ort Guadalupe ließen ihre Tiere dort weiden. Deswegen haben viele Einwohner in Miraflores auch Familie in Guadalupe. Diese Verbindung führte nun dazu, dass die Gemeinde in Miraflores den Schritt wagte, auch in Guadalupe eine Gemeinde zu gründen.
Die Herausforderungen sind groß: Besonders in der Regenzeit ist der abgelegene Ort schwer zu erreichen. Die Einwohner sind überaltert, nur wenige können lesen und schreiben. Das erschwert das Lesen in der Bibel. Die Christen vermitteln daher Glaubensinhalte und biblische Wahrheiten auf klare und sehr einfache Weise und nutzen viele Bilder und Grafiken. Die Arbeit trägt bereits Früchte: Jeden Mittwoch treffen sich zehn Erwachsene und sechs Kinder zu Gottesdienst und Bibelstudium.
Chimbote – Gemeinde, die sich kümmert
Die Gemeinde in Chimbote hat nur kleine Räume, aber die sind immer gut gefüllt. Es gibt viele Geschwister, die krank sind und deswegen nicht zum Gottesdienst kommen können. Für diese gibt es einen Besuchsdienst: Jeden Montag geht das Team in die Häuser der Kranken, um mit ihnen zu beten und Gottes Wort weiterzugeben.
Besonders berührend ist der Dienst der Geschwister an Franco (Name geändert) und seiner Familie. Gemeinsam mit seiner Frau hat er zwei Kinder. Franco ist an AIDS erkrankt, seine Frau ist HIV-positiv, aber ohne Symptome. Die Kinder sind gesund. Franco kann nicht mehr arbeiten, ist immer wieder im Krankenhaus, schwach und abgemagert. Aber es ist ihm wichtig, im Gottesdienst zu sein, also nimmt er alle Kraft zusammen und macht sich auf den Weg zur Gemeinde. „Ich will weitermachen, solange Gott es mir erlaubt“, sagt er hoffnungsvoll.
Da seine Familie kein Einkommen hat, hilft die Gemeinde mit Lebensmitteln und etwas Geld für die dringendsten Ausgaben. Die Geschwister sind überzeugt: Gott ist inmitten seiner Not bei ihm, deswegen sind wir es auch.