Mückenplage unterstützt Gruppendynamik
Auch in diesem Sommer nahmen Freiwillige, die einen sechs- bis zehnmonatigen Arbeitsaufenthalt im Ausland vor sich haben, am Vorbereitungskurs in Elstal teil. In ihren Einsätzen lernen sie Menschen und Kultur kennen, teilen das Leben miteinander und dienen Gott und den Menschen. Ihre Einsatzstellen sind in den lokalen Projekten der Partnerunionen von EBM INTERNATIONAL in Afrika (Malawi, Südafrika), Indien und Argentinien.
„Schnell fand sich unsere Gruppe zusammen. Die meisten von uns 14 jungen Leuten kannten sich schon vom Bewerberwochenende. Wir konnten neben dem Kursprogramm unsere Freizeit gemeinsam verbringen. So spielten wir Volleyball und integrative Spiele und musizierten gemeinsam. Aber auch die Seminare trugen eine Menge zur Gruppenentwicklung bei. Beispielsweise wurden von uns in den erlebnispädagogischen Übungen Teamwork, Kreativität und Kommunikation gefördert.
Unser Zusammengehörigkeitsgefühl wurde durch die Mückenplage noch gesteigert, der wir alle schutzlos ausgeliefert waren. Zur Auswertung bekamen wir bei unserem regelmäßigen Tagesabschluss abends immer zwei Zettel. Auf den einen schrieben wir unser tägliches Lowlight, auf den anderen unser Highlight. Die Zettel präsentierten wir dann in der offenen Runde: Die guten hängten wir für jeden sichtbar an die Wand, die schlechten warfen wir mit einer Kraft, die wir für angemessen hielten, in den Mülleimer. Dort stand auf den schlechten Zetteln nicht selten die besagte Mückenplage drauf.
Ein aufschlussreicher Tag war für uns die Exkursion nach Berlin. Wir wurden jeweils zu zweit in verschiedene Stadtteile geschickt. Unsere Aufgabe bestand darin, dort einen Tag lang zu verbringen und danach irgendwie zurückzukehren. Das Herausfordernde dabei war, dass wir weder unsere Handys, noch Essen oder eigenes Bargeld mitnehmen durften, sondern nur mit dem jeweiligen Tagessatz eines durchschnittlichen Gehalts unseres Einsatzlandes ausgestattet wurden. Diese Tagessätze betrugen zwischen 19 Cent und 2,08 Euro. Wir mussten also kurzfristig an Geld kommen, was einiges an Kreativität und vor allem Überwindung kostete. Unvermeidlich gelangten wir so in Kontakt mit fremden Menschen, was zu erfahrungsreichen Gesprächen führte.
Durch die zahlreichen und zeitintensiven Seminare, den Gesprächen unter uns Freiwilligen sowie das Kennenlernen der beiden Mentorinnen aus Südafrika und Malawi, verstanden wir einige Aspekte, die wir bezüglich unseres jeweiligen Einsatzlandes zu beachten haben. So haben wir nun das Gefühl, gut vorbereitet zu sein. Zwar haben wir trotzdem noch Respekt vor unserem bevorstehenden Einsatz, gehen jetzt aber mit viel mehr Selbstbewusstsein und Wissen in die Länder.
Letztendlich überwiegen die Vorfreude und der Ehrgeiz gegenüber der Angst vor dem Fremden oder möglichen Sprachbarrieren.
Auf geht’s nach Argentinien, Indien, Malawi und Südafrika.“
Bericht von den Freiwilligen
Neele Hußmann und Marvin Esau