Geschichten vom Missionsfeld

Dezember 2020

25 Jahre Licht der Hoffnung in Mendoza

Als unser Team in Mendoza vor 25 Jahren mit der Arbeit begann, gab es am Eingang des Viertels „12 de Mayo“ viele Hütten, die nur aus Pappe gebaut waren. Vier Kilometer außerhalb der Stadt Mendoza bot sich ein trauriges Bild: Die Enge sorgte dafür, dass Gewalt, Alkoholismus und Drogenhandel rasend schnell anstiegen. Um hier ein Hoffnungszeichen zu setzen, entstand das Sozialzentrum Mendoza mit der Vision, der benachteiligten Stadtbevölkerung, die von wirtschaftlicher und geistlicher Armut geprägt ist, Hoffnung zu bringen.

Alles fing im Hof der Familie Araya-Ahumada an. Sie waren arm, aber sie kannten Jesus und er war ihr Reichtum. Sie hatten ein großes Herz und nahmen sechs verwahrloste Kinder auf. Sehr schnell begann EBM INTERNATIONAL (damals noch MASA) zu helfen und war von diesem Augenblick an immer da. Über die Jahre erwarben wir zwei Grundstücke, es entstand ein Speisesaal und ein Mehrzweckraum und es gibt finanzielle Hilfe für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Wir führten viele geistliche Kämpfe: Die Eigentümer der Grundstücke waren im Drogenhandel verwickelt. Als alles für die Einweihung der PEPE-Vorschulprogramme fertig war, wurde Feuer gelegt und alles verzögerte sich. In der Folge ergab sich ein Kontakt mit den Behörden der Provinz, die beschlossen, die Gehälter für die Vorschule zu bezahlen. Gott hat so viel Gutes getan. Über die Jahre führte er Menschen aus vielen Gemeinden zu uns: Lehrkräfte geben Nachhilfe, andere bieten pädagogische Angebote an. Es gibt Theater, Tanz, Malen, Basteln, Nähen und Kochen. Dank einer Spende konnten wir sieben Jahre lang mit einer Gesundheitsstation Hilfe leisten. Die soziale Entwicklung wird gefördert und in Kinderstunden und Jugendgruppen wird von Jesus erzählt. Dutzende Familien hörten durch das persönliche Zeugnis der Fachkräfte von Jesus. Viele haben unseren Glauben an Gott gesehen. 2015 erhielten wir von der Provinz eine Auszeichnung für unser soziales Engagement.

Heute gehören 60 Kinder zu unserem Vorschulprogramm und seit 2008 gibt es die MANNA-Gruppen. Wir bilden Teams aus, die die Familien begleiten, um den verwahrlosten Kindern Krankenversorgung, Schulbesuch und einen Zugang zum Glauben zu geben. Die Freiwilligen übernehmen eine Patenrolle und kümmern sich um die Bedürfnisse der Kinder. Zurzeit sind neun Gemeinden aus verschieden Städten in den Provinzen Mendoza, San Luis und Córdoba an MANNA beteiligt. 86 Kinder werden betreut.

In all dem Wachstum wurde deutlich, dass wir vor Ort eine Gemeinde gründen müssen. Carlos Waldow und Arturo Köbernick haben uns in diesem Anliegen immer bestärkt, weil es ein Wert von EBM INTERNATIONAL ist, dass Projekte direkt an eine Ortsgemeinde angebunden sind. Gott hat Alberto und Natalia Giménez aus unserer Gruppe berufen, die jetzt das Pastorenehepaar der neuen Gemeinde sind. Nach einem Jahr gab es im März die erste Taufe.

Und dann kam die Coronapandemie … Unsere Pläne wurden unterbrochen und Gott hat neue Möglichkeiten geschenkt. Wir verteilen nun Lebensmitteltüten für 410 Kinder, die wir auch schon vorher versorgt haben. Wir unterstützen Familien in ihren Grundbedürfnissen und teilen unseren Glauben. Wir haben weiterhin Schulungen durchgeführt und uns online vernetzt. Es finden Bibelstunden mit der erlaubten Anzahl an Personen statt. Die Aktivitäten wurden irgendwie gefestigt, und mitten in der Pandemie erleben wir ein Wachstum der Gemeinde. Es gibt etwa 80 Menschen, die darauf warten, wieder zusammenkommen zu dürfen. Gott ist und bleibt treu! Wir sind überzeugt, dass er noch Großes vorhat! Wir danken EBM INTERNATIONAL und allen Spendern für die Unterstützung und das Vertrauen. Möge Gott diese wunderbare Arbeit weiter segnen. Zum Wohle derer, die es am Nötigsten brauchen. Soli Deo Gloria.

Miriam Patrón de Pizzi, Leiterin des Sozialzentrums Mendoza