Geschichten vom Missionsfeld

Oktober 2023

Kamerun: Die Welt mit anderen Augen sehen

Ndiki, ein kleiner Ort auf einem Hügel, ist die älteste Missionsstation in Kamerun und liegt im Süden des Landes. Dort befindet sich der Campus des Theologischen Seminars. 111 Studierende reflektieren hier gemeinsam ihren Glauben und erfahren Gemeinschaft. Ndiki ermöglicht Begegnungen auf unterschiedliche Weise: Sowohl alle Ethnien des Landes, als auch Mitglieder aller protestantischen Kirchen leben und lernen hier miteinander. Auch die Familien der Studierenden leben auf dem Campus und im Dort selbst und prägen diesen Lernort mit.

Diese Vielfalt fordert heraus und ist zugleich ein wertvolles Geschenk für jeden, der sich ihr öffnet. Sie weitet Herz und Horizont und verändert ganz nebenbei auch die Sichtweise auf das eigene Leben und die Persönlichkeit. Das haben auch Anne und Elie erlebt.

Anne: grundlegende Veränderung

Als Anne, eine noch junge Frau, an das Seminar kam, war sie bereits Witwe. Dieser Einschnitt war schwer für sie. Aufgewachsen in einer pfingstlich geprägten Familie, beginnt sie dort, sich den Glauben von der wissenschaftlichen Seite her zu erschließen. Das war anfangs nicht leicht, sagt sie. Anne fragte sich auch, ob sie dem Ganzen gewachsen sei und was diese Ausbildung ihr letztlich bringen würde. Doch sie vertraute Gott und begann ihren eigenen Weg zu gehen. Besonders die blumenübersäte Anlage des Campus und der herzliche Empfang taten ihr gut, bei sich und im Seminar anzukommen. Im Studium hat sie erlebt, dass die Menschen, das Lernen und letztlich Gott sie grundlegend verändert haben. Anne freut sich ihre Ausbildung bald beenden zu können und „das Evangelium bis an die Enden der Erde zu tragen“.

Elie: neue Liebe für die Kirche

Elie studiert auch in Ndiki. Er betrachtet seine Zeit dort im Rückblick als großen Gewinn – in persönlicher wie in professioneller Hinsicht. Er war noch unsicher im Glauben, als er sein Studium begann. Der junge Mann hatte einen bestimmten Blick, auf Menschen und Gott zu schauen. Auch sein Bild von Kirche war ein eher negatives. Im Studium lernte er, wie reichhaltig die christliche Tradition ist, gewann ein Herz für Vielfalt, lernte die Meinungen seiner Kommilitonen schätzen und ist dankbar für seine besonnenen Lehrer. Auch wenn die Lebensumstände auf dem Campus manchmal schwierig sind - Ausfälle von Strom, Internetverbindung oder Wasserpumpen – so ist Elie von Herzen dankbar für seine Ausbildung: „Ich habe nun einen Blick für alltägliche Situationen und schätze die Tatsache, dass ich andere begleiten kann, wenn es nötig ist“.

Beide haben sich eingelassen auf Menschen und auf Gott. Beide haben gewagt, sich selbst durch Gott und Weggefährten anrühren und verwandeln zu lassen. Und genau diese Art von Leuten braucht die Welt: Pastoren, die sich einlassen auf Veränderungen, um Menschen zu begleiten und mit der lebensverändernden Liebe Gottes zu berühren– in der Gemeinde und darüber hinaus.

 

Das Theologische Institut in Kamerun ist ein Beispiel für die Projekte aus dem Bereich der Gemeindeentwicklung. Im Rahmen der Erntedank-Kampagne bitten wir um Spenden, um dieses und weitere Initiativen zu fördern:

Gemeinsam mit Euch fördern wir Wachstum im Reich Gottes, damit sich das Leben von Menschen nachhaltig verändert. Wir investieren strategisch in Ausbildung für Leiterinnen und Leiter, verbinden Gemeindearbeit mit konkreter Hilfe und bringen so Gott zu den Menschen und Menschen zu Gott.

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