Geschichten vom Missionsfeld

August 2023

Kamerun: Bäume gegen den Klimawandel

Im Norden Afrikas liegt die Sahara, die größte Trockenwüste der Erde. Sie dehnt sich immer weiter aus. Die sogenannte Desertifikation – also Verwüstung – betrifft nicht mehr nur die Länder im Norden Afrikas, sondern wird für viele Menschen südlich der Sahara zu einem wachsenden Problem. Davon betroffen ist deshalb auch der Norden Kameruns.

Die Länder der Sahelzone haben sich 2007 zusammengeschlossen, um der Verwüstung etwas entgegenzusetzen: Eine große grüne Mauer aus Bäumen soll sich mit 100 Millionen Hektar quer über den gesamten afrikanischen Kontinent ziehen. Doch die Begrünung schreitet zu langsam voran: Zu viele Staaten, zu viele politische Interessen und zu viele Konflikte bremsen die Begrünung der Sahelzone. Aber es gibt auch gute Nachrichten.

Erste Pflanzungen vor über 40 Jahren

Schon Ende der 1970er Jahre entstand ein ähnliches Projekt namens „Sahel Vert“ in dem kleinen Dorf Dagaï im extremen Norden Kameruns. In Zusammenarbeit mit dem baptistischen Gemeindebund aus Kamerun und EBM INTERNATIONAL werden dort bereits seit über 40 Jahren Mitarbeiter und Multiplikatoren geschult, um die notwendige Pflanzung neuer Bäume in der Region auszuweiten und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie lebensnotwendig die Vegetation für die Bevölkerung ist.

Regelmäßig werden Schulungen durchgeführt, welche Bäume mit welcher Technik trotz der Trockenheit effizient gepflanzt werden können oder wie man ökologischen Dünger herstellt. Dabei sind die Baptistengemeinden stark involviert und dienen als Zentren für Schulungen, Multiplikation und sind Ausgangspunkte der Pflanzaktionen. Gemeinsam sollen in dieser Region mehr als 20.000 Bäume auf insgesamt 33 Hektar Boden gepflanzt werden.

Die Initiative schlägt Wurzeln und breitet sich aus

Seit 2021 wird die Arbeit in die südwestliche Region von Dagaï ausgeweitet. Damit wird die von Landwirtschaft lebende, multikulturelle und multireligiöse Bevölkerung Nordkameruns im Kampf gegen die Erosion des Bodens nachhaltig unterstützt. So wird Mangelernährung, Verarmung und Krankheiten aufgrund von schlechter Wasserqualität nachhaltig bekämpft.

Viele Gemeinden und Einzelpersonen beteiligen sich jetzt schon an diesem Projekt, das immer weiterwächst. Hélène Massa (Name geändert) ist Älteste der Gemeinde in Dagaï und erzählt, wie sehr sich in den letzten Jahrzehnten das Bewusstsein innerhalb der Bevölkerung schon gewandelt hat.

Jetzt beginnen wir zu verstehen, dass die Bäume uns allen nützen. Eigentlich ist unser Dorf sehr trocken und wasserarm, aber dank der neu gepflanzten Bäume hat sich das geändert. Deshalb beteiligt sich unsere Gemeinde jedes Jahr an den Aufforstungsaktivitäten des Projekts Sahel Vert. Dank des neuen Teams von Sahel Vert ändert sich unsere Denkweise nachhaltig. Wir danken allen, die an diesem Projekt beteiligt sind, damit wir große Pflanzflächen erreichen.“

Durch die begeisterten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gemeinden breiten sich die Baumpflanz-Aktionen in der ganzen Region aus und setzen damit auch ein Zeichen in der Gesellschaft. Auch Lydia Medi (Name geändert) ist dabei:

Die junge Frau ist Teil der Baptistengemeinde in Lombel und hat sich im letzten Jahr erstmals freiwillig für die Aktion gemeldet, da sonst immer nur Männer daran beteiligt sind.

Ich höre immer wieder in den Medien, dass der Klimawandel in großen Schritten voranschreitet. Um dagegen anzukämpfen, müssen wir viele Bäume pflanzen, um unsere Biodiversität zu schützen. Ich bin gerade dabei, einige Mädchen dafür zu sensibilisieren, sich massiv an dieser Aktivität zu beteiligen, um diese Herausforderung zu meistern. Wir danken dem Projekt Sahel Vert, dass es an uns gedacht hat.“

Mit 1 Euro einen Baum pflanzen

Mit jedem Setzling wird die Verwüstung gestoppt und der Klimawandel bekämpft. Die Kosten pro Baum liegen bei etwa einem Euro – darin enthalten sind Schulungen und die Begleitung der örtlichen Teams durch die Projektleitung.

Für das Projekt Sahel Vert spenden