Marias Ostergeschichte
Seit vielen Jahren gründen Noemí und Pedro Boretsky in Patagonien Gemeinden. Oft beginnt solch eine Gemeindegründung mit einer Bibelstunde oder einem Hauskreis. Im Evangelium finden die Menschen Hoffnung und Befreiung. Auch Maria erlebte das – über viele Jahre hinweg war ihr Gott nahe, auch in ihren Nöten.
Maria hatte einen schweren Start in ihr Leben. In ihrem Umfeld in Patagonien erlebte sie viel Gewalt und Alkoholmissbrauch, so wie bei vielen Familien in dieser Region. Ihre Eltern waren ebenfalls alkoholabhängig und immer wieder in Gewaltverbrechen verwickelt. Als sie ungefähr sechs Jahre alt war, kamen sie bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung ums Leben. Maria und ihre Geschwister mussten bei ihren Großeltern Herecio und Jacilda aufwachsen.
Eine neue Familie
Genau zu dieser Zeit gründete Silvia Huenchumán, eine Frau aus der Gemeinde von Noemí und Pedro Boretsky, an diesem Ort eine kleine Hauskirche und lud ihre Nachbarn und Freunde dazu ein. Auch die Großeltern Herecio und Jacilda kamen und wurden Teil dieser neuen christlichen Gemeinschaft. Da die Großmutter schon sehr alt war und kaum mehr das Haus verlassen konnte, versammelte sich die Gemeinde einfach in ihrem Haus und feierte dort über Jahre ihre Gottesdienste. Maria war noch ein Kind, aber erlebte diese christlichen Gemeinschaft wie eine neue Familie, hörte viele biblische Geschichten und sang Lieder über die Liebe Jesu.
Dunkle Zeiten
Als dann – mit fast 100 Jahren – Marias Großmutter Jacilda starb, wollte ihre Familie nicht mehr, dass die Gottesdienste in diesem Haus stattfanden. Der Kontakt der Christen zu den Kindern und damit auch zu Maria brach abrupt ab. In den folgenden Jahren verlor sie ihren Glauben. Die junge Frau erlebte viel Schlimmes, litt an Depressionen und wollte sich in einer dieser dunklen Stunden sogar das Leben nehmen. An die Gemeinde dachte Maria nicht mehr. Aber Gott hatte sie nicht vergessen.
Ein Treffen mit Folgen
Letztes Jahr traf dann ein junger Mann aus der Gemeinde von Noemí und Pedro Boretsky „zufällig“ Maria bei sich auf der Arbeit und sie kamen ins Gespräch. Dabei stellte sich heraus, dass sie sich, an einem Tiefpunkt inmitten dieser leidvollen Zeit, plötzlich wieder an die Erlebnisse als Kind vor 30 Jahren erinnerte: An die schönen Zeiten mit der christlichen Gemeinschaft im Haus ihrer Großeltern, an die biblischen Geschichten und vor allem an die Lieder darüber, dass Jesus sie liebt! Sie bekam wieder neue Hoffnung, fand sogar eine christliche Gemeinschaft in ihrer Nähe und übergab ihr ganzes Leben Jesus.
Neues Leben
Seitdem ist Maria Teil dieser Gemeinde. Die gestandene Frau liebt Jesus von ganzem Herzen und konnte viele ihrer belastenden Probleme lösen. Auch ihre Kinder sind zum Glauben gekommen. Mittlerweile hat sie sogar eine kleine Enkeltochter. Sie ist dankbar für all das, was sie als kleines Kind bei ihren Großeltern erleben und hören durfte. Auch wenn etliche Jahre vergingen, veränderte die gute Nachricht von der Liebe Jesu ihr ganzes Leben, schenkte ihr Rettung und neue Hoffnung. Ob ihre Großeltern ahnten, was die biblischen Geschichten und die Lieder über Jesus im Leben ihrer kleinen Enkelin bewirken würden? Dieser kleine Samen in ihrem Leben ging auf und wuchs. Nun erzählt auch Maria ihrer Enkelin, wie sehr die Liebe von Jesus Menschen trägt.
Durch uns hat Gott euch zum Glauben geführt; jeder von uns tat die Arbeit, die der Herr ihm auftrug. Meine Aufgabe bestand darin, den Samen in eure Herzen zu pflanzen, und Apollos hat ihn bewässert; aber es war Gott – nicht wir –, der ihn wachsen ließ. Wichtig ist nicht der, der pflanzt oder bewässert, wichtig ist Gott, denn er lässt den Samen wachsen.
Paulus im 1. Brief an die Korinther, Kapitel 3, Verse 5-7
Zu Ostern bitten wir um Spenden für den Bereich „Gemeindeentwicklung“. Neben der Gemeindegründung in Patagonien finanzieren wir damit mehr als 100 Projekte in Lateinamerika, Afrika und der Türkei.