Geschichten vom Missionsfeld

September 2020

Weiter in Menschen investieren

Leuchttürme in Indien und Südafrika

Mittlerweile ist Indien das Land, in dem sich die Coronapandemie mit Abstand am schnellsten ausbreitet. Indien ist nach China das bevölkerungsstärkste Land auf der Welt und so ist es aktuell nur eine Frage von Wochen, bis es die USA als das Land mit den meisten Infektionen ablöst. Natürlich sind die Partner von EBM INTERNATIONAL mit betroffen und es gibt im Umfeld der Projekte etliche Todesfälle. Dennoch kommen bei uns immer wieder sehr positive Nachrichten, wie diese von David Sudhir an:

„Wir preisen Gott dafür, dass er uns alle sicher und gesund hält. Obwohl die COVID-19-Fälle von Tag zu Tag zugenommen haben, müssen die Menschen hier ihrer Arbeit nachgehen, um sich ernähren zu können. In unserer Region haben wir gesehen, dass besonders Ältere stark an dem Virus gelitten haben und auch einige verstorben sind. Viele junge Menschen sind ebenfalls erkrankt, haben sich aber meist erholt, wie wir bei unseren Schulungen in entlegenen Dörfern erfahren haben. Am 25. September waren wir im Dorf Kithamuri, um ein Schulungsprogramm für den Anbau verschiedener Pflanzen durchzuführen. Für viele Menschen in dem Dorf verteilen wir regelmäßig Milch und ein Ei, um vor Mangelernährung zu schützen. Nun haben wir zusätzlich eine Spende für Samen erhalten, um Gemüsegärten anzulegen. 60 Familien in dem Dorf haben einen Setzling für einen Guavenbaum, einen Mandelbaum und verschiedene Gemüsesorten wie Auberginen, Sauerampfer oder Kürbis erhalten. Über die Kirche von Pastor Jayaraju wollen sie nun auch versuchen ihre Produkte im Dorf zu vermarkten. So kann die kleine Gemeinde ein Segen für die umliegenden Dörfer sein. Sie sind nur neun Mitglieder und machen unter schwierigsten Bedingungen diese Gemeindearbeit.

In Südafrika, wo sich das Virus am Stärksten auf dem afrikanischen Kontinent ausbreitet, werden unter vielen Vorsichtsmaßnahmen auch wieder persönliche Kontakte und damit Gemeinde- und Schulungsarbeit möglich. Johann Vollbracht schreibt: „Es war eine besondere Freude und auch eine Gebetserhörung, dass ich mich in diesem Semester wieder mit Studierenden treffen kann. Dabei habe ich acht Kleingruppen gebildet, so dass alle Treffen in sehr kleinem Rahmen und mit viel Abstand stattgefunden haben. In diesem Semester mussten Einsendeaufgaben zum Thema „Was sind aktuelle Herausforderungen in deiner Gemeinde vor Ort?“ abgegeben werden. Beim Lesen und Korrigieren der Arbeiten war ich sehr betroffen von dem, was die Studierenden über Armut geschrieben haben: es gibt Regionen, in denen die Arbeitslosigkeit bei bis zu 70 % liegt. Viele Mitglieder der Gemeinde leben in extremer Armut, die sich durch Corona noch verstärkt hat. Es war bewegend zu lesen, wie die Gemeinden trotzdem versuchen einander zu helfen und dabei sogar ihr Umfeld in den Townships mit in den Blick nehmen.“

Als Mission sind wir beeindruckt, wie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den unterschiedlichsten Herausforderungen der Pandemie weiter mutig ihre Arbeit tun. Mit allen möglichen und nötigen Schutzmaßnahmen sind sie Leuchttürme für Menschen, die sonst kaum Hilfe, Unterstützung und Ermutigung erleben würden.