Türkei– kleine Hoffnungsschimmer machen Mut
Wenige Stunden, nachdem Christoph Haus von seiner Auslandsdienstreise aus der Türkei zurückgekehrt ist, sitzt er schon wieder in seinem Büro in Elstal und hat seinen Reisebericht geschrieben. „Wie treu unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Türkischen Baptistenbunds ihren Dienst tun, ist wirklich beeindruckend: Sie halten trotz aller Schwierigkeiten und Rückschläge durch. Ich wäre schon längst verzweifelt. Und sie erleben immer wieder, dass Menschen sich taufen lassen“, meint er im persönlichen Gespräch mit Matthias Dichristin.
So ist der Generalsekretär von EBM INTERNATIONAL selbst ermutigt von seiner 1. Auslandsdienstreise seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie zurückgekehrt. Gleichzeitig hat er viel Ermutigung in die Türkei gebracht. Der für den Herbst 2021 geplante Missionsrat musste zum 3. Mal abgesagt werden. Das traf auf viel Verständnis, aber brachte auch Enttäuschung mit sich. „Unsere Geschwister in der Türkei brauchen so dringend Ermutigung und so war es für mich selbstverständlich, zumindest selbst wieder vor Ort zu sein und Gemeinschaft mit den Menschen zu haben“. So hat Christoph Haus nicht nur die Pastoren aus Istanbul, Izmir, Adana und Menemen getroffen, sondern bewusst die Gemeinschaft mit Geschwistern der Gemeinden gesucht: „Die Gastfreundschaft unserer Freunde und ihr Mut, sich für die Menschen einzubringen ist einfach vorbildlich“.
In Gaziantep – kurz vor der syrischen Grenze – gab es mal eine kleine Gemeinde, die nun wieder zum Leben erweckt werden soll. Gemeinsam mit Ertan Cevik konnte ein alter Mann aus der Gemeinde besucht werden, der allein durch das Lesen der Bibel Christ wurde. Christoph und Ertan haben ihm Mut gemacht, dass Pastor Abdullah aus Istanbul von Zeit zu Zeit die Gemeinde unterstützen kann. Abdullah hat selbst die Vision, in seiner Heimat Türkoglu eine Arbeit zu starten. Die Stadt liegt nur eine gute Autostunde von Gaziantep entfernt. Hier konnte er mit der Hilfe von EBM INTERNATIONAL und dem Katastrophenhilfefonds des BEFG bereits im Mai Nothilfe leisten. Dies sorgte für gute Presse in der Stadt. Christoph konnte nun selbst die ersten Menschen treffen, die sich zu der Gemeindearbeit zählen.
In Adana versucht Pastor Sükrü weiterhin ein Grundstück für die Gemeinde zu finden, um eine eigene Kirche zu bauen. Die wenigen Geschwister haben schon selbst 15.000 Euro dafür gespart. Ein echtes Gebetsanliegen. In der Gemeinde gibt es treue Menschen, die sich als Älteste einbringen. Sie haben sich sehr über den Besuch aus Deutschland und die Verbundenheit mit EBM INTERNATIONAL gefreut. Im Norden von Adana, im Haus eines Gemeindemitglieds, versammelt einer der Ältesten bereits einige Gläubige – zusätzlich zur bestehenden Gemeinde im Ortszentrum. Die Hoffnung besteht, dass aus dieser Gruppe eine Zweiggemeinde entsteht.
In Menemen unterstützen wir seit einiger Zeit Pastor Onur. Ihm ist es ein Herzensanliegen, die Türen der Gemeinde täglich offen zu haben. Er erzählt regelmäßig davon, wie Menschen vorbeikommen, ein Gespräch beginnen und Fragen zum christlichen Glauben stellen. Eine kleine Gruppe von Frauen trifft sich auf dem Gemeindegelände für Handarbeiten. In Menemen herrscht eine gute Nachbarschaft mit dem Umfeld der Kirche.
Die Gemeindearbeit in der Türkei ist ein Arbeitszweig von EBM INTERNATIONAL, für den wir im Rahmen des Erntedankopfers 2021 werben. Mit den Mitteln der Gemeindeentwicklung fördern wir die Arbeit in der Türkei, in Lateinamerika und in Afrika.
Matthias Dichristin nach einem Gespräch mit Christoph Haus