Geschichten vom Missionsfeld

Oktober 2022

Gemeindearbeit in der Türkei

Ermutigendes Wachstum in Adana

Im Jahr 2014 ist der türkische Baptistenbund entstanden, zu dem vier Gemeinden gehören. Unter der Leitung von Pastor Ertan Cevik unterstützen wir ein Team von fünf Pastoren. Die Gemeinden engagieren sich alle stark in der Arbeit mit Flüchtlingen. Wir berichten aus Adana im Südosten der Türkei.

Im Juni konnte der Generalsekretär von EBM INTERNATIONAL, Christoph Haus, in die Türkei reisen und die dortigen Gemeinden besuchen. Besonders beeindruckend sind die Berichte aus Adana, unweit der biblischen Stadt Tarsus. Die Stadt mit ihren etwa 2,2 Millionen Einwohnern eine lebendige Großstadt der Gegensätze: endlose Reihen von Hochhäusern wechseln sich ab mit grünen Parks und monumentalen Bauwerken. Die Sabancı-Merkez-Moschee mit ihren sechs schlanken Minaretten war lange die größte der Türkei. Die Brücke über den Fluss Seyhan, die der römische Kaiser Hadrian errichtete, ist noch immer in Gebrauch. Einer, der wie damals der Apostel Paulus Brücken zu den Menschen baut und ihnen vom Glauben erzählt, ist Pastor Sükrü.

Bereits zwei Gemeinden in Adana

Pastor Sükrü und seine Frau Petrina arbeiten in dieser stetig wachsenden Gemeinde. Im Mai konnten wieder fünf Menschen getauft werden. Drei von ihnen kommen aus der neuen Gruppe in dem Stadtteil Yüregir. Dort gründete Bruder Murat (Foto: rechts auf dem Sofa mit Pastor Sükrü) schon eine kleine Tochtergemeinde. Durch gute Kontakte in die Nachbarschaft kommen immer wieder neue Menschen in die Gottesdienste.

Es ist beeindruckend zu erleben, wie von der Gemeinde in Adana aus bereits diese neue Hausgemeinschaft in einem anderen Stadtteil vorangebracht wird. Während des Besuchs von Christoph wurde ein Treffen mit Verantwortlichen der Stadt Adana organisiert, um den Kauf eines Grundstücks für die Gemeinde voranzubringen. Für kurze Zeit können sich die Geschwister noch in einem Geschäftsgebäude treffen. Dieses muss aber schon bald wegen geplanter Umbaumaßnahmen geräumt werden. Nun möchte die Gemeinde Adana gerne ein eigenes Gebäude bauen und sammelt dafür schon erste Gelder.

Die Leitung in Adana: Sükrü und Petrina

Sükrü, Pastor in Adana, und seine Frau Petrina berichten begeistert von ihrer USA-Reise, zu der sie von einer befreundeten Gemeinde eingeladen wurden: „Wir erhielten eine Schulung darüber, was es bedeutet, ein gottähnlicher Leiter zu sein. Wir sind dankbar für die Lehren und die Lehrer; wir sprachen über heikle Themen wie "Sünde" in unserem täglichen christlichen Leben, wir hatten getrennte Gruppen von Männern und Frauen und viele von uns hatten wirklich das Gefühl, dass sie einen Schritt nach vorne gemacht haben, um einen Dienst zu haben, der mehr dem Bild Gottes entspricht und ihn wirklich ehrt.“

Petrina kommt ursprünglich aus Rumänien. Sie lebte und arbeitete einige Jahre in Frankreich als Ärztin, bevor sie Sükrü kennen lernte. Nach der Hochzeit zog sie in die Türkei um und bemühte sich um eine Anerkennung Ihres Studiums. In diesem Zusammenhang musste sie unterschiedliche Fortbildungen machen. Bei der Betreuung ihres zweijährigen Sohnes Arman sind Geschwister aus der Gemeinde gern behilflich.

Ausblick: EBMI-Missionsrat 2023 in Adana

Nach pandemiebegründeten Verschiebungen soll 2023 der EBM-Missionsrat (Mitgliederversammlung) in der Türkei stattfinden. Mehr als 100 Gäste und Delegierte aus 30 verschiedenen Ländern machen sich dann auf den Weg nach Adana. Viele in der EBM INTERNATIONAL-Familie freuen sich schon auf diese Möglichkeit, die Orte zu sehen, wo Paulus am Anfang der christlichen Gemeinde gewirkt hat.