Geschichten vom Missionsfeld

Januar 2022

Südliches Afrika – Zerstörung nach Tropensturm Ana

Am 23. Januar 2022 traf der Tropensturm „Ana“ in Mosambik auf Land und zog in Richtung Nordwesten über das südliche Malawi nach weiter. Er hinterließ eine Spur der Zerstörung: Verheerende Überschwemmungen haben das Südliche Afrika heimgesucht. Welche langfristigen Folgen das nach sich zieht oder inwieweit das unsere Partnerländer in Malawi und Sambia wieder zurückwerfen wird, ist kaum absehbar. Beide Länder gehören nach wie vor zu den Ärmsten Ländern der Welt. Unsere Partner vor Ort geben einen Einblick in die Lage und bitten um Unterstützung. Erste Hilfsmaßnahmen sind angelaufen.

Malawi: Starke Überschwemmungen vor allem im Süden des Landes

„Eine Flut in dieser Größenordnung hat Malawi noch nicht erlebt“, berichtet unser Regionalrepräsentant für das Südliche Afrika, Fletcher Kaiya. Er lebt in Blantyre im Süden Malawis. Ihm und seiner Familie geht es gut. Andere hat es schwerer getroffen: Das Haus seines Nachbarn wurde mitten in der Nacht zerstört. Auch die Misesa Baptist Church in Blantyre wurde durch den Sturm abgedeckt und Teile des Gebäudes stürzten ein. Durch die starken Regenfälle trat unter anderem der Shire River über die Ufer. Dämme konnten die Wassermassen nicht halten und brachen. Die Stromversorgung Malawis war tagelang unterbrochen und läuft nur schwer wieder an. Erst in diesen Tagen wird das ganze Ausmaß der Zerstörung deutlich.

Nach offiziellen Schätzungen sind fast 50.000 Haushalte betroffen. Die meisten von ihnen in den südlichsten Bezirken Chikwawa und Nsanje. Fletcher Kaiya ist spürbar erschüttert davon, wie viel Leid bereits in der Region ist: „Es ist schockierend zu sehen, wie Menschen verzweifelt um ihr Überleben kämpfen und wie viele alles verloren haben. Ein Pastor hat mir davon berichtet, wie sein Haus komplett zerstört wurde.“ Die Region Nsanje im Süden Malawis ist zum wiederholten Male stark betroffen. In dieser Tiefebene sammelt sich das Wasser und auch die Fluten von dem Dammbruch kommen letztlich in dieser Region an, wo der Gemeindegründer Julius Damson seit Jahren aktiv ist. EBM INTERNATIONAL hat in Zusammenarbeit mit Pastor Julius in den letzten Jahren schon mehrfach Hilfe geleistet.

Balaka-Farm: Nur leichte Schäden

„Der Klimawandel ist bittere Realität hier in Malawi“, meint unsere Missionarin Karin Schwarz. Auf der Farm sind sie zum Glück noch einigermaßen verschont geblieben von der aktuellen Katastrophe. Eine Werkstatt wurde zerstört und manche Häuser haben von dem starken Regen Schäden abbekommen. Schlimm für das ganze Land ist der tagelange komplette Stromverlust, weil ein Staudamm gebrochen ist. „Seit ein paar Tagen haben wir zumindest wieder sechs Stunden Strom am Tag. Wegen der Knappheit wird im gesamten Land in allen Regionen der Strom auf einige Stunden rationiert. Wir können so nicht genug Trinkwasser pumpen und müssen nun auch das Wasser rationieren“, sagt Karin noch relativ entspannt. Ihre Dankbarkeit in alldem wird sehr deutlich. Es hat einfach andere Menschen im Land viel schlimmer getroffen.

Sambia: Rückschläge in Landwirtschaftsprojekten

Unser Generalsekretär Christoph Haus ist seit einigen Tagen mit der Leiterin der Frauenarbeit in Sambia in Kontakt. Noch im November konnte er in der Region Chokwe eine beeindruckende Farmarbeit sehen. „Jetzt wurde alles weggeschwemmt. Die Farm ist zerstört“, sagt Lucy.

Aufruf zum Gebet und zur finanziellen Hilfe

Aus beiden Ländern warten wir nun auf konkrete Hilfsanträge: „Es ist klar, dass wir sehr schnell helfen werden. Wir freuen uns, wenn wir dafür Unterstützung erhalten. Und bitte betet für Malawi, Sambia und die gesamte Region“, so Christoph Haus.

Update vom 2. Februar: Eine Summe von 17.555 EUR konnte bereits nach Malawi transferiert werden. Ziel ist es, etwa 400 Haushalte (2.000 Menschen) mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln in den betroffenen Gebieten zu versorgen. Zudem werden die Dächer von sechs betroffenen Gemeinden in Nsanje instand gesetzt, damit in den Gebäuden Notunterkünfte errichtet werden können.

Um diese Maßnahmen zu finanzieren, helfen uns weiterhin Spenden für unsere Katastrophenhilfe: Projekt 10600. Diese können wir dann länderunabhängig einsetzen.

Unser Spendenkonto bei der Freikirchenbank (ehemals SKB):

EBM INTERNATIONAL K.d.ö.R.
IBAN: DE 69 5009 2100 0000 0468 68
Verwendungszweck: Projekt 10600

Vielen Dank für alle Gebete und Gaben.