Missionsrat 2024 in Bad Oeynhausen

Mai 2024

Einheit in einer gespaltenen Welt

Vom 1. bis 4. Mai 2024 trafen sich mehr als 100 Delegierte und Gäste aus 25 Nationen zum Missionsrat in der Christuskirche in Bad Oeynhausen. Thema der Konferenz war das Gebet Jesu aus Johannes 17, 21: „Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.“ Neben Vorträgen und Gottesdiensten zum Thema „Einheit“ wählte der Missionsrat Teile des Vorstands neu und bestätigte die neue Regionalrepräsentantin für das südliche Afrika.

Einheit erfordert Mut

Weltweit erleben wir, dass die Spaltungen in der Gesellschaft zunehmen: Zwischen den Kulturen, den Ländern und auch in der Kirche. Jesus betete für die Einheit seiner Gemeinde. Denn nur dadurch bleibt Mission glaubwürdig. Christoph Stiba, Generalsekretär des BEFG, sprach in seiner Eröffnungsrede des Missionsrates davon, dass diese Einheit Mut brauche: Demut, Sanftmut und Langmut. Richard Aidoo, Pastor der internationalen New Life Church in Düsseldorf, gab Einblicke in seine Gemeindearbeit, in der sich mehr als 55 Nationen versammeln: Gemeinsame Nachfolge Christi, vor allem viel gemeinschaftliches Gebet, hält sie in Einheit zusammen. Bibelarbeiten und Diskussionsgruppen über Johannes 17 rundeten das Thema ab.

Nachfolgerin von Fletcher Kaiya bestätigt

Nach 16 Dienstjahren bei EBM INTERNATIONAL wird Fletcher Kaiya (Malawi) seinen Dienst als Regionalrepräsentant für das südliche Afrika beenden und in den Ruhestand gehen. In seiner Funktion koordiniert er noch bis Jahresende die Projekte in Sambia, Malawi, Mosambik und Südafrika. Während seiner Amtszeit gestaltete er die Verlagerung der Verantwortung in den globalen Süden wesentlich mit und prägte die Partnerschaft zwischen den Baptistenbünden in Deutschland und Malawi. Der Missionsrat bestätigte nun seine Nachfolgerin, die im Herbst dieses Jahres beginnen wird: Ria Tintswalo Mojapelo (Südafrika) wird als erste Frau in diesem Amt die Projekte, Missionarinnen und Missionare begleiten und fördern. Sie ist Pastorin im Vikariat, Autorin und Beraterin mit Erfahrung im Projektmanagement und Marketing. Voraussichtlich wird sich ihr Verantwortungsbereich erweitern: Mit herzlicher Einstimmigkeit wurde Namibia als Beitrittskandidat für EBMI willkommen geheißen.

Einheit als Vorgeschmack des Himmels

Die Bibel beschreibt die Ewigkeit als den Ort, an dem alle Nationen, Völker und Sprachen Gott anbeten werden. Berührend war, dass diese Einheit während der gesamten Konferenz spür- und erlebbar war. Die Zeit war erfüllt von gemeinsamem Beten und Singen, von Anteilnahme und fröhlicher Herzlichkeit. Eine gelebte Kultur des Himmels, in Eintracht bei aller Unterschiedlichkeit. Besonders sichtbar wurde dies am Abschlussabend: Für etliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatte Elizabeth Mvula aus Malawi afrikanische Festkleidung nähen lassen. Kleider, Hemden, Westen, Schals oder Tücher schmückten Gäste aus allen Kontinenten und zeigten: Wir gehören zusammen.

Beständigkeit im internationalen Vorstand

Teile des ehrenamtlichen Exekutivkomitees (Vorstand) von EBMI stellten sich nach Ablauf ihrer Amtsperiode neu zur Wahl. Bestätigt wurden Emma Mabidilala (Südafrika) als Präsidentin, Hürrem-Carolin Keskin (Türkei) und Dr. Claiton Kunz (Brasilien). Neu dabei ist Dr. William Bhatti (Indien). Er ist Kinderchirurg und Direktor des „Christian Medical College“ des Krankenhauses in Ludhiana. Damit sind aus allen EBMI-Partnerkontinenten Frauen und Männer im Vorstand vertreten.

70 Jahre EBM(I): Zusammenarbeit auf Augenhöhe

In einem Vortrag zum 70-jährigen Bestehen von EBM (INTERNATIONAL) nahm der Generalsekretär von EBMI, Dr. Michael Kißkalt, die Delegierten und Gäste mit auf eine Zeitreise von den ersten Anfängen der Kamerunmission bis zur internationalen Partnerschaft mit 30 Bünden weltweit. Der Missionswissenschaftler zeigte, wie sehr sich dabei die Haltung der Mission veränderte. Nach anfänglichen kolonialen Denkmustern wandelte sich die Anschauung über die Entwicklungshilfe bis hin zum heute für EBMI gelebten Leitbild der Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Wie die Praxis der Partnerschaft konkret aussieht, muss immer wieder neu diskutiert und gefunden werden.