Geschichten vom Missionsfeld

Januar 2018

KOMPETENZFÖRDERUNG IN DER ZENTRALAFRIKANISCHEN REPUBLIK

„Am folgenden Nachmittag hatte ich mein letztes Treffen mit den Leitern der UFEB (Union Fraternelle des Églises Baptistes), unserem Partnerbund in der Zentralafrikanischen Republik. Das war der Zeitpunkt, die gemeinsamen Tage der letzten Woche zu beschließen. Und es war auch der Moment, für mich erneut zu bekräftigen, dass wir als EBM INTERNATIONAL an der Seite unserer Geschwister stehen. Wir wollen weiterhin ihre Projekte unterstützen und so ein Zeichen der Ermutigung setzen, mitten in der schwierigen politischen Situation in ihrem Land.”

Mit diesen Worten endet der Reisebericht unseres Regionalrepräsentanten Magloire Kadjio aus Kamerun, der kurz vor Weihnachten noch die Zentralafrikanische Republik für eine Woche besucht hat. Seit dem Bürgerkrieg, der hier im Jahr 2012 angefangen hat, flammt die Gewalt immer wieder auf. Reisen sind oft gar nicht möglich, ohne sich besonderen Gefahren auszusetzen. Umso mehr freuen wir uns, dass Magloire im letzten Jahr erneut im Land sein konnte, um die Projekte zu besuchen, die wir inmitten der großen Herausforderungen weiter treu unterstützen. Sein Kommen war für die Leiter in den Gemeinden und Projekten eine große Ermutigung. Die instabile Situation hat sich auch auf die Kirchen ausgewirkt und so konnten über viele Jahre hinweg keine großen Konferenzen organisiert werden. Reisen und Versammlungen wären viel zu aufwendig und vor allen Dingen auch zu gefährlich gewesen. Nun haben im letzten Jahr wieder einige Veranstaltungen stattgefunden und auf der Bundeskonferenz der UFEB wurde auch eine neue Kirchenleitung gewählt. Es ist toll, dass Magloire gleich zu verschiedenen Treffen mit den neuen Leitern reisen konnte, um ihnen zu versichern, dass wir verbunden sind mit ihrem Land, den Menschen und den Gemeinden.

Neben Besuchen, Predigten und Bibelarbeiten in über einem Dutzend Gemeinden und Treffen von Pastoren, schreibt Magloire besonders eindrücklich von seinem Besuch im Projekt Maison Dorcas. Zusätzlich zu der theologischen Ausbildung an drei Bibelschulen, die wir jährlich mit mehr als 20.000 Euro unterstützen, ist Maison Dorcas ein wichtiges Projekt der Baptisten im Land. In diesem Zentrum werden junge Frauen in unterschiedlichen Bereichen geschult und ausgebildet. Die Direktorin Anne Moussa berichtet davon, wie aktuell 91 Frauen im Zentrum eine Ausbildung machen und vielen Interessentinnen abgesagt werden musste, weil einfach die Möglichkeiten nicht da sind, um noch mehr Frauen eine Ausbildung zu ermöglichen. Die Schule hat auch eine weitere Einrichtung im knapp 200km entfernten Sibut, drei Autostunden außerhalb der Hauptstadt Bangui. Hier werden weitere 45 Schülerinnen unterrichtet. Die Trainings finden in den Bereichen Alphabetisierung, Hauswirtschaft und Nähen statt.

Magloire schließt seine Eindrücke der Projekte mit folgenden Worten ab: „Ich muss sagen, dass die Arbeit, die die Direktorin in Bangui und Sibut tut sehr ermutigend ist. Die Leiter der Kirche haben bestätigt, dass es nur durch ihre Vision und ihrem Einsatz möglich ist, die beiden Zentren in diesen schwierigen Zeiten weiterführen zu können.

Matthias Dichristin nach einem Bericht von Magloire Kadjio