Geschichten vom Missionsfeld

Dezember 2017

Kinderheim Uppada in Indien

BERICHT DURCH EHEMALIGE FREIWILLIGE

Auf dem Campus von Jesus Loves Ministries befinden sich eine Nähschule, das Bethel Ashram Kinderheim für Jungs und die St. Pauls School für Nursery (Vorschule) bis 7. Klasse. Auch ein Mädchenheim wird in absehbarer Zeit eröffnet werden.

In dieser Einsatzstelle hat man es vor allem mit den 15 Jungs des Kinderheims zu tun, die einem schon nach kurzer Zeit sehr ans Herz gewachsen sein können. Montags bis samstags betreut man ihre Hausaufgabenzeit und verbringt abends gemeinsam Zeit, in der gesungen, gebastelt und gespielt werden kann. In der St. Pauls School kann man außerdem die verschiedenen Klassen in „English-Activity“ unterrichten und jeden Tag an der gemeinsamen Bibellese der Lehrer und der „Assembly“ teilnehmen. Die Freistunden dazwischen können zur Unterrichtsvorbereitung oder zum Entspannen genutzt werden.

Das Eingewöhnen an die andere Kultur und die ungewohnte Umgebung wird meist durch die sehr herzliche Aufnahme durch die Familie des Einsatzstellenleiters erleichtert. Auch die eigene kleine Wohnung, die direkt neben dem Haus der Familie liegt, ist ein wahrer Luxus: Mit zwei Einzelzimmern plus gemeinsamem Vorraum, eigenem Kühlschrank und Bad mit Dusche fühlt man sich hier wie in einer WG. Seine Ruhe hat man aber auch hier nicht immer, denn neben dem normalen Dorfstraßen-Lärmpegel bekommt man auch alle Veranstaltungen in der Baptistengemeinde (die direkt nebenan liegt) lautstark mit. Und auch mit unangekündigtem Besuch muss man hier immer rechnen. Manchmal heißt es deshalb: Fenster schließen! 😉 Der ideale Rückzugsort ist aber das begehbare Dach auf dem Haus der „Gastfamilie“. Hier kann man wunderbar entspannen, ist ungestört und genießt einen herrlichen Ausblick.

Überhaupt ist der enge Kontakt zur „Gastfamilie“ ein großer Vorteil. Im Gespräch mit Samarpana (dem Einsatzstellenleiter) erfährt man viel Interessantes über die indische Kultur. Trotzdem können kulturelle Unterschiede immer wieder herausfordernd sein. Das meiste Essen ist lecker und bekommt einem gut. Die Gemüsecurrys werden für die Freiwilligen freundlicher Weise oft mit extra wenig Chili gekocht und wenn es trotzdem einmal zu scharf werden sollte, kann man etwas weißen Jogurt dazu nehmen.

Da man den Campus nicht selbstständig verlassen soll und die Telugukenntnisse natürlich nicht so umfassend sind, ist es nicht wirklich möglich, tiefer gehende Freundschaften mit den Menschen vor Ort aufzubauen. Die Zeiten mit der Familie oder den Kinderheimjungs versüßen einem aber oft den Tag – die Kinder können zwar auch anstrengend sein, sind aber sehr lustig und absolut liebenswert.