Geschichten vom Missionsfeld

Februar 2025

Indien: Hoffnung, Frieden, Sonnenschein

Kinderheime der Heilsarmee in Indien

EBM INTERNATIONAL unterstützt seit 2009 fünf Kinderheime und derzeit zwei Armenspeisungen, die jeweils von der Heilsarmee geleitet werden. In den Kinderheimen werden die Mädchen und Jungen auch beim Lernen gefördert und haben Anschluss an eine Kirchengemeinde. Wer die Heilsarmee ist und wie das Leben in den Kinderheimen aussieht, berichten wir in diesem Artikel.

Die Heilsarmee wurde 1865 in England von William Booth gegründet, der die Bekämpfung von Armut und sozialer Ungerechtigkeit für einen wesentlichen Teil seines Dienstes hielt. Dies gilt für die Heilsarmee auch heute noch. Als evangelische Freikirche arbeitet sie in 133 Ländern der Welt und zählt über 1,8 Millionen Mitglieder. In Kirchengemeinden und Sozialzentren leisten ehren- und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine umfangreiche geistliche und soziale Arbeit. Die Mission ist an allen Orten die gleiche: Die Liebe Gottes weiterzugeben an Arme und Benachteiligte und vorurteilsfrei für ihre Bedürfnisse da zu sein.

Anfänge in Indien

Eines der ersten Einsatzländer der Heilsarmee war Indien. Seit 1882 wenden sich die Offiziere den bedürftigen Menschen zu. Heute ist sie in Indien als religiöse und wohltätige Organisation registriert. In Pune und Vansada an der Westküste und Rajahmundry, Tanuku und Gudivada an der Südost-Küste finden Jungen und Mädchen in Kinderheimen ein neues Zuhause. Waisen, Halbwaisen und auch Kinder mit beiden Elternteilen, finden einen Ort der Geborgenheit in diesen Heimen.

Hope House - „Hoffnungshaus“ für Jungen in Pune

Der Tagesablauf für die Jungen im Kinderheim in Pune ist – wie in den meisten Kinderheimen in Indien – stark strukturiert und beginnt schon früh am Morgen. Nach dem Aufstehen um 6 Uhr gibt es erste Lern- und Arbeitszeiten, bevor es nach einer gemeinsamen Andacht um viertel vor 9 Frühstück gibt. Dann geht es in die Schule. In der Regel kehren die Kinder am späten Nachmittag zurück, haben Freizeit und essen nach einer Andacht gemeinsam um 19:30 Uhr zu Abend. Danach ist erneut Zeit zum Lernen und für Hausaufgaben, bevor um 22 Uhr Schlafenszeit ist.

Der schlaue Teenager Nadi (Name geändert) ist seit dem Jahr 2022 im Hope House. Sein Vater verstarb, als er noch ein kleines Kind war, und seine Mutter arbeitet als Reinigungskraft in einem Krankenhaus. Sie ist dankbar, dass sie ihren Sohn in guten Händen weiß, denn häufig war sein Zustand schlecht und er konnte nicht gut lernen. Nun ist er ein sehr guter Schüler, hat großes Interesse an Musik und möchte Geschäftsmann werden.

Home of Peace - “Haus des Friedens” für Mädchen in Tanuku

Esha (Name geändert) verlor beide Elternteile durch Covid-19. Erfreulicher Weise nahm einer ihrer Dorfpastoren sie und ihren jüngeren Bruder bei sich auf, bis Esha in das Kinderheim für Mädchen aufgenommen wurde. Ihr Bruder kam in dem Heim für Jungen unter. Durch die Angliederung des Heims an eine Baptistenkirche, lernte Esha auch Jesus kennen.

Esha besucht die 6. Klasse und ist eifrig am Lernen, denn: „Aufgrund der schlechten medizinischen Versorgung sind meine Eltern gestorben. Ich möchte Ärztin werden, damit ich auf diese Weise vielen armen und bedürftigen Menschen helfen kann, dass sie kostenlose medizinische Unterstützung erhalten.“

Das Heim gefällt ihr gut, denn dort gibt es sauberes Trinkwasser, Platz zum Leben, Spielen und Lernen und die Unterstützung der Mitarbeiter in allen Lebenslagen. Gerade die Sicherheit auf dem Gelände ist für Esha und die anderen Mädchen wichtig – so können sie sich unbeschwert entwickeln.

Home of Sunshine - „Haus Sonnenschein“ für Jungen in Rajahmundry

Dinesh (Name geändert) lebte die meiste Zeit mit seiner Mutter und seiner älteren Schwester. Sein Vater verstarb schon früh, aber die Mutter konnte ihre Kinder versorgen und zur Schule schicken. Dafür arbeitete sie hart. Als sie krank wurde, traf sie schweren Herzens die Entscheidung, Dinesh in die Obhut des Kinderheims zu geben.

Für den Teenager war die Eingewöhnung herausfordernd. Er vermisste seine Schwester und seine Mutter. Er machte sich oft Gedanken, ob es ihnen wohl gut ginge und sie genug zu essen hätten. Doch glücklicher Weise hielt das Gefühl der Einsamkeit nicht lange an. Er begann Kontakt mit den anderen Kindern aufzunehmen und freundete sich bald mit ihnen an. Auch der strikte Ablauf und der Unterricht wurden allmählich zur Gewohnheit. Und er genoss es, genug zu essen zu haben. Dinesh und die anderen Kinder wissen, dass sie unterstützt werden von EBM INTERNATIONAL und bedanken sich von Herzen dafür: „Danke liebe Spender für Eure Großzügigkeit gegenüber Kindern wie uns!“

 

Dieser Beitrag erschien zuerst im EBMI-MAGAZIN 3/2024

Die Kinderheime in Indien gehören zu den mehr als 50 weltweiten Kinder-Projekten. Mit Eurer Spende könnt Ihr Mädchen und Jungen Hoffnung im Glauben und die Geborgenheit eines Zuhauses schenken:

 

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