Indien: Eine Bücherei für Kinder in Uppada
Derzeit sind sechs junge Menschen über „Hoffnung International“, dem Freiwilligendienst von EBM INTERNATIONAL, in Malawi, Sierra Leone, Argentinien und Indien im Einsatz. Der Wert der Erfahrungen im Ausland, im Kontakt mit einer anderen Kultur und die Bereicherung des eigenen Glaubenslebens ist groß. Einer der Volontäre ist Josua. Er berichtet über seine bisherige Zeit in einem Kinderheim in Indien.
Für ein Jahr in Indien leben und arbeiten
Ich bin Josua, 19 Jahre alt, in Frankreich geboren und 2015 nach Pinneberg in Schleswig-Holstein gezogen. Ich habe dort mein Abitur gemacht und nun befinde ich mich, von EBMI ausgesandt, als Freiwilliger in Uppada, einem kleinen Fischerdorf im Bundesstaat Andhra Pradesh, an der Ostküste Indiens.
Mein Aufgabenfeld ist vielfältig. So betreue ich zum Beispiel jeden Tag die Study Hour der Mädchen des Kinderheims. Einiges ist, wie es hier typisch ist, mehr flexibel und spontan: Ich helfe in der Schule aus, vor allem im Fach Englisch, ab und zu koche ich und erledige kleinere Aufgaben. Und dann wird natürlich gespielt, getanzt, gelacht und wieder gespielt. Die Kinder lieben Volleyball und natürlich Cricket. Wir spielen auch viele andere Spiele wie Fangen, Verstecken oder Kabaddi (ein indischer Mannschaftssport).
Eine neue Bücherei auf dem Campus
Kürzlich durfte ich ein besonderes Projekt starten: Wir wollten eine kleine Bücherei auf dem Campus des Kinderheims eröffnen. Ich persönlich liebe Bücher (weil ich die Chance hatte, von Jung auf viel lesen zu können). Die Kinder, mit denen ich arbeite und lebe, stammen aus ärmlichen Verhältnissen und kennen es nicht, dass man in seiner Freizeit liest.
Trotz der schwierigen Umstände, aus denen die Mädchen und Jungen stammen, sind diese unglaublich wissbegierig und vor allem mutig. Viele Kinder haben Gewalt und Alkoholismus in ihren Familien erlebt. Trotzdem schauen sie nach vorne. Das ist unglaublich beeindruckend und für mich persönlich sehr ermutigend. Wenn ich mir anschaue, über welche Kleinigkeiten ich mich in der Vergangenheit geärgert habe und welche kleinen Ereignisse mich entmutigt haben, dann ist das im Vergleich nur lächerlich.
Nicht entmutigen lassen
Darüber bete ich auch: Dass Gott mir ein wenig von diesem Spirit des Weitermachens gibt. Denn genau mit dieser Einstellung, durch Gottes Hilfe, gehen die Kinder hier jeden Tag voran. Trotz dieser wunderbaren Erfahrungen ist hier auch nicht alles perfekt. Letztens sind beispielsweise zwei Jungen aus dem Kinderheim weggelaufen und wir wissen nicht, ob sie zurückkommen.
Ich lade Euch ein zu beten! Die Kinder sind unglaublich mutig, trotzdem haben viele seelische Wunden und einige zerbrechen auch daran. Bitte betet für die Kinder in Uppada und in Indien, dass Gott ihnen Kraft, Mut und Liebe schenkt.
Von Josua Ertz
Hier gibt es weitere Informationen zu unserem Freiwilligendienst
Wer Interesse an einem Freiwilligendienst mit EBM IMTERNATIONAL hat, kann sich bei der Koordinatorin Kathy Behrens melden: kbehrens@ebm-international.org oder telefonisch 033234 74-435
Dieser Blogbeitrag erschien in unserem MAGAZIN 1/2024.