Geschichten vom Missionsfeld

November 2021

Mosambik – Hoffnung für Kinder mit Einschränkungen

Unsere spanische Missionarin Sara Marcos arbeitet im Sozialzentrum in Macia. Mehr als die Hälfte der Kinder haben körperliche Einschränkungen. In Afrika bedeutet das oft Stigmatisierung der betroffenen Familien. Aber hier im Sozialzentrum sind sie willkommen und werden respektvoll behandelt. Im PEPE-Vorschulprojekt bekommen Kinder die Chance auf einen guten und fairen Schulstart. Trotz der Pandemie werden weiter über 50 Schulkinder außerschulisch betreut. Regelmäßig besucht ein Team vom Sozialzentrum die Familien der Kinder in Dorfeinsätzen.

Hoffnung! Ein ganzer Container mit Hilfsgütern aus Europa kam vor ein paar Wochen in Macia an. Die meisten Sachen sind für Kinder mit Mobilitätseinschränkungen bestimmt. Kaum vorstellbar, was das für die Empfänger bedeutet! Die etwa 40 Rollstühle sowie mehrere Paar Gehhilfen und Krückstöcke werden es den Kindern ermöglichen, eigenständiger die Schule zu besuchen, in der Nachbarschaft spazieren zu gehen, bei Bedarf ins Krankenhaus zu fahren und vor allem, mit anderen Kindern spielen zu können. Diese Materialien sind der Schlüssel dafür, dass die Kinder mit körperlichen Einschränkungen weniger von der Gesellschaft isoliert werden. „Wir danken allen Menschen, die an der Ankunft dieses Containers mitgewirkt haben!“, schreibt Sara Marcos.

Aktuell werden einige bauliche Veränderungen im Zentrum vorgenommen. Es wird eine Mauer um das Sozialzentrum gezogen, damit Kinder mit Entwicklungsstörungen nicht unbemerkt das Gelände verlassen können. Diese Mauer soll auch vor Einbrüchen schützen. Dafür wurden auch Solarlampen mit Bewegungsmeldern angebracht.

Schon immer gab es eine lange Warteliste für Kinder mit Mehrfachbehinderungen oder in anderer Weise gefährdeten Kindern, die in das Projekt aufgenommen werden sollen. Viele Monate konnten aufgrund der Pandemie keine neuen Kinder dazukommen. Im vergangenen Jahr musste das Zentrum teilweise für fast alle Kinder geschlossen bleiben. Die Situation hat sich in dieser Zeit für viele sehr verschlechtert – sie leben wieder isoliert in ihren Häusern, unter mangelhaften Nahrungs- und Hygienebedingungen und gehen nicht in die Schule. Aufgrund dieser Herausforderungen mussten zusätzliche Anstrengungen unternommen werden, um die Situation der Kinder daheim zu verbessern. Viele Familien werden nun zuhause besucht, sie bekommen psychosoziale Unterstützung und wöchentlich ein Notfallpaket mit Grundnahrungsmitteln oder Hygieneartikeln. Für die Durchführung dieser aufsuchenden Aktivitäten wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult und neue Ehrenamtliche eingearbeitet.

Sara berichtet, dass Kinder immer häufiger fernab von zuhause ausgesetzt werden, weil ihre Familien nicht für sie sorgen können oder wollen. Oft wissen die Kleinen nicht einmal ihren Namen, können noch nicht sprechen, und keiner kennt sie. Um diesen Kindern ein Zuhause geben zu können, soll in Macia ein Aufnahmezentrum entstehen. Dafür beantragten die Mitarbeiter bereits die benötigte offizielle Anerkennung von den Behörden. Das Team betet, dass möglichst bald dieser neue Arbeitszweig gestartet werden kann, damit auch diese Kinder ein würdevolles Leben bekommen.

Nach Berichten von Sara Marcos